Wir waren natürlich auf der HighEnd in München, haben uns inspirieren lassen – und all das vorbestellt, was uns gefällt und was wir für unsere Kunden interessant finden. In diesem Zusammenhang nahen auch viele Lautsprecher der Marke Klipsch. Der wir diesen Blogartikel widmen. Mit der ehrlichen Huldigung an einen der ganz Großen: Paul W. Klipsch.
Gleich die erste Frage: Wofür steht das „W“ im Namen? Die US-Amerikaner sind regelrecht versessen auf einen zweiten Vornamen. „Wilbur“ hieß der Erfinder des Eckhorns. Noch zu Lebzeiten schaffte es „PWK“ in die Ruhmeshalle der einflussreichsten US-Erfinder aufgenommen zu werden – der einzige bis heute. Thomas Alva Edison und Nikola Tesla ist diese Ehre erst posthum zuteilgeworden. Wie überhaupt Paul Wilbur Klipsch als Monolith in die Geschichte der HiFi-Branche einging und sagenhafte 98 Jahre alt wurde (1904 – 2002). Sein Klipschhorn AK6 ziert noch heute den Katalog, die einzige HiFi-Box, die seit 78 Jahren ununterbrochen gebaut wird.
Clever, revolutionär, praktisch
Seine Erfindung war ebenso clever, revolutionär wie praktisch. In der Mitte der 1940er-Jahre verfügten die Röhrenverstärker nur über wenige Watt. Um eindrucksvollen Sound zu zaubern, nutzte Klipsch die Spielregeln der Physik. Stelle ich einen Lautsprecher in eine Raumecke, dann kann ich die Reflexionen nutzen und die maximale Dynamik ausbeuten. Seine Lautsprecher veränderten die Sprache der Musik, den Konsum in den eigenen vier Wänden. Aber früh erkannten auch Politiker die Macht und nutzten Klipsch-Lautsprecher auf ihren Wahlkampftouren.
Zeit seines Lebens hielt Paul W. Klipsch am Prinzip der drei Wege fest. Also je eine Membran für die Bässe, die Mitten und die Höhen. In einer Mischung aus Humor und Selbstbewusstsein erklärte er alle anderen Konstruktionswege zur „Heresy“, zur „Ketzerei“ – und benannte sogar eine seiner Lautsprecherserien danach. 23 Patente verwaltet die Klipsch Company noch heute. Als ihm einmal ein Mitarbeiter ein HiFi-Magazin mit einer Kritik seiner AR-3A ins Büro brachte, warf Klipsch die Seiten in die Luft und schrie „Bullshit“! 1975 stattete er alle Mitarbeiter seiner Firma in Indianapolis mit einem gelben T-Shirt und eben dem Aufdruck „Bullshit“ aus. Sein Firmenerbe Fred Klipsch brachte es auf den Punkt: „Paul war ein nachweisliches Genie, das jede beliebige Berufung hätte wählen können, aber die Welt klingt viel besser, weil er sich für Audio entschieden hat.”
Modernes HiFi im klassischen Gewand
Also abermals: ein ganz Großer. Der Großes schuf – und für dessen Lautsprecher ich große Räume brauche? Nicht zwingend. Natürlich hat die Firma die Zeichen der Zeit erkannt. Spannend sind die vollaktiven Boxen The „Three“, „Fives“, „Sevens“ und „Nines“. Die unter anderem den hochrenommierten EISA-Award der europäischen Fachpresse gewonnen haben. Die Jury fasste es in ihrer Begründung perfekt zusammen: „Dieses aktive Kompaktmodell orientiert sich am Design der ‘Heritage’-Lautsprecher der amerikanischen Marke und kombiniert es mit einer zukunftsweisenden Spezifikation – das Ergebnis ist ein Paket, das sich durch sein Design, seine Funktionen und seine Leistung auszeichnet.“ Natürlich gibt es auch hier ein Horn, aber höchst kompakt und mit einer Bassmembran unterfüttert. Das Ganze nicht nur vollaktiv, sondern auch mit einem Wandler für alle modernen Musikformate ausgestattet. Ein Stromkabel – mehr wird nicht benötigt, wenn ich beispielsweise meine Musik per Bluetooth übermittele. Anpassbar dazu über eine eigene Software für das Smartphone. So geht modernes HiFi im klassischen Gewand heute.
Formel Eins trifft die Lautsprecherlegende
Wer es noch klassischer, geradezu authentisch mag, für den hat Klipsch die „Jubilee“-Lautsprecher zum 75ten Firmenjubiläum aufgelegt. Es ist das letzte Projekt, an dem der Gründer Paul W. Klipsch gearbeitet hat. Er träumte davon, einen vollständig horngeladenen Lautsprecher zu entwickeln, der auch die leidenschaftlichsten Audiophilen ansprechen würde. Die Form nimmt den Mythos der Gründung auf, aber elegant in die Moderne getragen. Dazu waltet im Hintergrund eine externe aktive DSP-Frequenzweiche, die den Sound umfassend auf den Raum feinjustieren kann.
Wer noch nie einen Hornlautsprecher gehört hat: Die Energieausbeute ist phänomenal. Die Musiker, egal ob Rockstars oder ein großes Orchester, rücken deutlich näher an den Hörer heran. Ein Klangbild zum Hineingreifen. Muss man erleben. Wir laden ein. Natürlich findet sich in unseren Räumlichkeiten ein spielbereites Paar der Klipsch Jubilee 75th Anniversary Heritage.
Wir legen sogar noch einige Pfund mehr an audiophiler Faszination auf. In einer Kooperation mit McLaren hat Klipsch die limitierte MCL-905 entworfen. Zwei Paare wurden nach Deutschland geliefert. Wir haben eines davon. An einem besonderen Ort, den wir gern und nur auf Anfrage öffnen. Klipschs MCL-905 ist ein professionelles Modell, das noch nie für den Heimgebrauch erhältlich war. On Topp sitzt ein Tractrix-Hochfrequenzhorn in Papaya-Orange. Da durften sich die Designer von McLaren austoben. Wie auch viele weitere Details an die Flügel und Spoiler der Formel-Eins-Wagen erinnern. Man braucht Mut dazu – wie für das Fahren eines McLaren, für das Design, für den unfassbar präsenten Klang. Nichts für den Mainstream, wie auch Paul Wilbur Klipsch ein Mann des Mutes war, ohne Vergleich in der HiFi-Welt.
Wir sind ebenso groß dabei
Wir haben die spannendsten, die eigenwilligsten, die praktischsten Lautsprecher von Klipsch in unserem Fundus.
Und von der HighEnd-Messe bringen wir weitere Schätze nach Frankfurt.
So schnelllebig, so spannend sich die Zukunft des Sounds entwickelt – wir sind umfassend dabei.