Alles über Tonabnehmer – die Chancen, der Aufstieg, unser Rundum-Service

Alles über Tonabnehmer – die Chancen, der Aufstieg, unser Rundum-Service

Gleich vorweg: Dieser Blogartikel beschäftigt sich mit der Faszination von Tonabnehmern. Wer meint, alles darüber zu wissen, erfreut sich am besten an den schönen Fotos und Angeboten – und überspringt dieses Hintergrundfeature. Aber es lohnt sich – für Einsteiger wie Aufsteiger.

Der Kern der Faszination – und des Problems – liegt darin, dass bei Tonabnehmern die kleinsten Signale innerhalb einer High-End-Kette entstehen. Die müssen sensibel transportiert, entzerrt und verstärkt werden. Das ist die Königsklasse im Vinyl-Geschäft. Winzige Volt-Zahlen und Bruchteile von Millimetern entscheiden.

Für Fans der alten Tage – und der neuen Zeit

Keine Angst. Ein Plattenspieler ist kein Hexenwerk. Alles ist in der Grundkonstruktion sogar wunderbar archaisch und offensichtlich. Wir alle wissen, dass Vinyl einen unerwartet starken Aufschwung erlebt, nie weg war. Bei Fans der alten Tage und der neuen Zeit – das ist im besten Sinne generationenübergreifend. Doch nicht alle Hersteller von Tonabnehmern haben mit diesem (Gegen-)Trend gerechnet. Mit der Ankunft der CD Anfang der 1980er-Jahre überdachte man neue Geschäftsmodelle, in den 90er-Jahren wurden nicht selten die Maschinen für das Wickeln der winzigen Tonabnehmer-Spulen verkauft und verschrottet, die alten Meister in der Fertigung in die Rente geschickt.

Überall? Nein, einige Firmen blieben ihren Werten und Werkstätten treu. Sie sind heute Instanzen und auch finanziell mächtige Gewinner der Vinyl-Renaissance. Wobei ein praktisches Nebenthema ins Spiel kommt. Ein renommierter Hersteller von Plattenspielern muss nicht zwingend auch Hersteller von Tonabnehmern sein. Viele Plattenspieler-Topmodelle kommen „nackt“ zum Kunden. Also mit Tonarm, aber ohne Tonabnehmer. Es gibt Pakete, „Bundles“, die gut, sinnig und günstig sind – aber dies nicht zwingend sein müssen. Hier mischen sich Vorlieben, finanzielle Überlegungen… Wir haben in unserer Vinyl-Abteilung sicherlich schone tausende Tonabnehmer erprobt und montiert. Es gibt guten Grund, unserer Expertise zu vertrauen.

Die Gewinner der Vinyl-Renaissance

Ganze Doktorarbeiten sind zu dem Thema geschrieben worden. Wir kürzen ab: Der Markt kennt zwei Typen – MM und MC. Daneben existieren seltene Variationen, aber es geht um zwei Unterschiede Inneren. Bei einem „Moving Magnet“ sind die Magneten mit der Abtastnadel verbunden, sie bewegen sich in einer Spule, und ein kleiner Stromfluss geht an die Phonoverstärker. Deutlich winziger ist der Strom-Output bei „Moving Coil“. Hier wird die Bauform umgedreht. Die Spulen sind mit dem Nadelträger verbunden und agieren zwischen fixen Magneten.

Die Standardmeinung besagt, dass MM-Systeme weniger wertig sind als MCs, in der Klangpotenz wie der Preisgestaltung. Das ist grob richtig, aber es gibt zu Recht viele Fans der MM-Bauart, bei der ein Abnehmer auch über die Grenze von 1.000 Euro steigen kann. Ein weiterer Aspekt liegt in der Praxis – viele MM-Systeme können am Tonarm montiert werden und erlauben später den schnellen Tausch der Nadel. Einfach abziehen und den neuen Nadelvorsatz aufstecken. Das ist nachhaltig, auch lassen sich Fragen nach der Vorliebe des Nadelschliffs schnell erhören – „elliptisch“, „microlinear“ oder „Shibata“? Ein weiteres Thema für einen Blogartikel und philosophische Gespräche. Ein MC-System erlaubt diese Spielwiese konstruktionsbedingt nicht.

Der Vergleich offenbart schnell den Qualitätssprung

Grundsätzlich gilt: Tonabnehmer altern – die Nadel selbst unterliegt der Abnutzung, auch nachgebende Bauteile im Inneren können den Klanggenuss reduzieren. Das geschieht nicht abrupt, von einer LP-Seite zur anderen. Es ist ein schleichender Prozess – an dem wir als menschlicher Faktor beteiligt sind und den Unterschied zum besseren, neueren System erst im direkten Vergleich hören. Wir schleichen mit in der Alterung.
Jetzt die gute Botschaft: Die Vinyl-Welle schwingt sich schon seit Jahren auf, weshalb fast alle Hersteller von Vollverstärkern in deren Inneren ein Phonomodul verbauen. Das ist manchmal ein Kompromiss, manchmal überraschend gut – aber in der Basisklasse zumeist nur für Moving Magnets ausgelegt. Wer einen Moving Coil betreiben will, benötigt zwingend eine Phonostufe, die beides kann (einzige Ausnahme: MCs mit „High-Output“ liefern eine höhere Stromkapazität). Eine interne MC-Option ist eher in den gehobenen Verstärkern anzutreffen. In allen anderen Fällen muss man sich einen externen Phono-Vor-Vor-Verstärker beschaffen. Hier ist Preisspanne überaus groß, alles ist möglich. Ein audiophiler Nebenaspekt: Wenn die Phonostufe in einem externen Gehäuse liegt, dazu mit einem externen Netzteil, dann sinkt überproportional die Gefahr von Einstreuungen.

Bruchteile von Millimetern entscheiden

Jetzt sind wir doch komplexer geworden, als wir eigentlich wollten. Zum Abschluss noch das Seitenthema des Tonabnehmer-Tauschs. Eher ein Großthema. Das kann man unseren Profis anvertrauen. Wir haben alle Werkzeuge und Messplätze. Wer selbst zum Arbeitseinsatz schreiten will, sollte bedenken, dass man eine Einstellscheibe benötigt für die richtige Anwinkelung der Nadel zur Rille – hier kommt es auf Bruchteile von Millimetern an. Zudem verfügt nicht jeder Tonarm über eine Skala des idealen Auflagegewichts. Dann braucht man im audiophilen Werkzeugschrank auch eine externe Waage. Haben wir alles. Insbesondere die Erfahrung.

Die HiFi-Profis feiern:

Wir sind in Geburtstagslaune und haben viele Tonabnehmer und Plattenspieler im Preis gesenkt.


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