Streaming: mehr als eine Mode, audiophil stark und unumkehrbar

Alte Bärte sollten abgeschnitten werden. Wer sich den Chancen des Streamings nicht öffnet, verpasst vielleicht die audiophile Chance seines Lebens. Längst geht es nicht mehr nur um schnelle Songs für zumeist junge Menschen. Mit Streaming sind neue Klangformate möglich, man kann sich von der alten, veralteten CD trennen. Die Anbieter von hochauflösenden Files sind im Aufwind. Zudem ändert sich das Konsumverhalten – ich kann meine Lieblingsaufnahmen besitzen oder herbei streamen und vor allem Neues entdecken.

Die Zahlen sind eindeutig. Der Global Report der „International Federation of the Phonographic Industry“ zeigt einen klaren Trend. Die Analysen der „IFPI“ irren nicht. Das ist der weltweite Verband für Musik-Publikationen und Künstlerrechte. Die zuletzt dokumentierten Umsatzentwicklungen stammen aus dem Jahr 2022. Demnach erwirtschaftete die Musikbranche weltweit 17,5 Milliarden Dollar per Streaming. Die physischen Tonträger wie CDs oder LPs lagen bei 4,6 Milliarden Dollar. Das ist eindeutig, die Trendkurven untermauern die Botschaft für die Zukunft. Darunter eine bedeutungsvolle: Es geht den großen Plattenlabels nach Jahren der Flaute und Piraterie wieder gut.

Die CD ist nett, aber alt und nicht wandelbar – High-Res aus dem Netz verdrängt sie

Natürlich wird der Streaming-Markt von einer zumeist jugendlichen Klientel angetrieben. Per Handy blättern die Kids in einer Playlist, und die Eltern haben für sie ein Abo bei Amazon, Apple oder Spotify abgeschlossen. Kleines Geld, ein einfacher Tipp auf den Bildschirm und die große Wirkung – Marktführer ist hier klar Spotify mit über 30 Prozent der Abonnenten.
Aber auch audiophile Gemüter sollten sich dieser Aktualität nicht verschließen. Die Zeiten von traurigen MP3-Files sind vorbei. Heute gelingt Streaming auf einem Niveau, das die CD alt aussehen lässt. Was sie ja auch ist. Die Markt-Premiere der Compact Disc lag Anfang der 80er-Jahre des vergangenen Jahrtausends. Was hat sich seitdem technisch an der kleinen Scheibe verändert, gar verbessert? Nichts, rein gar nichts. Die Ausbeute liegt bei 16 Bit und 44.1 Kilohertz, unveränderbar. Man stelle sich einen Heimcomputer aus dieser Zeit vor – was wäre er heute wert, was könnte er leisten? Zwei ältere Männer waren Treiber und Maßstabgeber: Herbert von Karajan und der Sony-Chef Norio Oga. Mit Philips als dritten Partner hat man sich auf das Format PCM festgelegt – die „Puls Code Modulation“. Da geht heute weit mehr – etwa das Format DSD, Direct Stream Digital, ebenfalls von Sony entworfen, ein Datenstrom auf 1-Bit-Basis. Mit der Einführung der SACD wollte hier Sony den Nachfolger der CD vorstellen. Was aber bis heute nicht durchschlagend gelang.

Auf welches Format setzen? Geschmacksfrage. Moderne Streamer verstehen alle Sprachen

Für den modernen High-End-Freund kann die Format-Frage eher nebensächlich sein. Denn alle aktuellen Streamer/Wandler beherrschen PCM wie DSD, oft bis in extreme Auflösungen. Gerade bei PCM sind die Vorteile überragend: 24 Bit ist die neue Pflicht. Hinauf geht es bis 96 Kilohertz. Zunehmend etablieren sich 192 Kilohertz als neuer Standard. Die Berliner Philharmoniker haben beispielsweise ihr eigenes Label gegründet und nutzen diese Basis für den digitalen Vertrieb ihrer Musik. Wie überhaupt auch die alten Spielregeln des Marktes nicht mehr zwingend gelten: Jedes Orchester, jeder Popmusiker, jeder Jazz-Keller kann seine eigenen Aufnahmen vervielfältigen und anbieten. Ja, die Superstars sind im Streaminggeschäft derzeit die Gewinner von Ruhm und Geld, doch immer mehr Plattformen wenden sich neuen Ausschüttungsmodellen zu – die Musikwelt wird fairer.

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Nochmals kaufen? Leider ja – die legendären Aufnahmen klangen nie spannender, nie besser

Fachjournalisten schwärmen über wirklich gute Aufnahmen in High-Res. Hier wird eine Auflösung angeboten, die als im Höchstmaß analog beschrieben wird. Also die Abwesenheit von jeglicher digitalen Rasterung, Komprimierung oder dem einstigen Manko der Computer-Musik. Ein Klangbeispiel: Gerade veröffentlicht die Decca den legendären Wagner-„Ring“ der Wiener Philharmoniker unter Sir Georg Solti aus den frühen 60er-Jahren neu. Ein Meilenstein. Wer die ersten Pressungen, das erste CD-Master kennt – nun eine Wiederkehr in 24/192: Nie durfte man sich näher an den Masterbändern fühlen, das ist beglückend, zudem frei von Rauschen, hochdynamisch und im Sinne Wagners. Wir müssen keine Plattenseiten oder CDs wechseln. Einfach auf Play drücken und insbesondere das „Rheingold“ in einem Rutsch von über zwei Stunden ohne Pause hören. 
Auch die Beatles klangen nie besser. Giles Marten, der Sohn des legendären Produzenten George Martin, hat die analogen Masterbänder nicht nur neu transferiert, sondern auch frisch abgemischt. Die Beatles waren zuvor nie wirklich eine Band mit audiophiler Botschaft; jetzt verblüfft die neue Begegnung. Das ist authentisch, von Paul und Ringo abgesegnet und überragend in der Präsenz. Ein Zeittunnel in die 60er-Jahre an der Abbey Road. Zu haben als CD, LP und eben im High-Res-Stream bei 24 Bit und 96 Kilohertz. 

Ein weiterer audiophiler Aspekt: Zum ersten Mal in der Geschichte der Musikreproduktion haben wir als Endkunden die Chance, die gleiche Klangqualität wie das Master im Studio zu erwerben. Gerade bei Neuaufnahmen ein faszinierender Gedanke.

Haben wollen oder ein Abo abschließen? Die Deutschen und die Japaner ticken anders

Drei, vier private Szenarien sind beim Umstieg auf Streaming bedenkenswert. Eins: Ich unterhalte als Klangfreund ein Abonnement – beispielsweise bei den High-Res-Anbietern Tidal oder Qobuz. Dann kann ich den kompletten Katalog der beiden an meinen Streamer senden. Die Musik gehört mir nur auf Zeit, aber das Angebot wächst täglich. Zwei: Ich will trotzdem die Songs besitzen – dann bieten die Streaming-Portale auch den kostenpflichtigen Download an. Ein Datensatz befindet sich dann in meinem Besitz, mit dem ich schalten und walten kann. Die Qualität hängt vom jeweiligen Label ab, ebenso die Ausstattung – die wirklich guten und großen Musikcompanys senden die Files natürlich inklusive Cover-Fotos und im besten Fall auch mit dem Booklet als PDF. Nebenaspekt: So mancher Download/Stream ist nicht nur qualitativ besser, sondern auch günstiger als der Kauf einer CD. Vom weltweiten CO²-Fußabdruck durch Pressen, Verpacken und Versand ganz zu schweigen. Aber: Die Deutschen sind nach wie vor Sammler, einzig überboten von den Japanern, die noch immer vom haptischen Besitzenwollen getrieben sind.

Und meine große CD-Sammlung? Davon lasse ich nicht. Kein Problem, aber viele Chancen

Drittes Szenario und die große Frage: Was mache ich mit den vielen hundert, tausend CDs, die ich bereits gesammelt habe? Das lässt sich leicht lösen. Einfach in ein CD-Laufwerk am PC oder Mac schieben, dann eines der vielen, meist kostenlosen Ripping-Programme nutzen – und die Daten auf einer Festplatte speichern. Natürlich ohne klangliche Komprimierung. Die Formate FLAC oder Apple Lossless sind zwar kleiner als der originale CD-Datensatz, aber die Komprimierung ist rein datentechnischer Natur, ohne Eingriff in die Klangfinessen. Wer sich dem Aufwand nicht aussetzen will, kann Dienstleister beauftragen. Alle CDs in ein großes Paket an einen Ripping-Service senden – und wenige Tage später kommt der Karton inklusive einer Festplatte mit allen Datensätzen zurück. Vielleicht ein weiterer Anreiz: Alle CDs könnten dann eingelagert werden, eine Entschlackungskur für den aufräumten Wohnraum.

Rechner an? Oder einen USB-Stick in den Streamer? Ein NAS könnte die beste Wahl sein

Danach muss man sich entscheiden: Wer wenige CDs besitzt, hortet die Daten auf dem Rechner und schickt sie von dort aus per USB-Kabel an den Streamer/Wandler. Oder man dockt ganz einfach ein USB-Laufwerk an den Streamer. Wer in weit mehr Silberscheiben schwimmt, für den ist ein NAS die beste Wahl. Ein „Network Attached Storage“ ist ein Speicher im hauseigenen Netzwerk. Der muss nicht im gleichen Raum wie der Streamer stehen, er kann mit rotierenden Festplatten bestückt werden, oder komplett geräuschlos mit SSD-Speichern – eine Platz- wie Preisfrage. Die gekaufte, gerippte, eigene Musik gehört ihrem Besitzer und lässt sich technisch wie rechtlich einfach auf eine weitere Festplatte kopieren und an mehreren Orten nutzen. Wie überhaupt gilt: stets eine Sicherungskopie anlegen; dramatisch, wenn die aufwendig gerippten CD-Files verloren gehen würden. Keine Angst ist bei gekauften High-Res-Daten angebracht. In der Regel dokumentieren die Anbieter den Verlauf der Käufe und öffnen auf Wunsch einen abermaligen Download. 

Jeder Hersteller von Streamern bietet eine kostenlose Software für die Verwaltung der Musikfiles an, diese ist entweder selbst entwickelt oder man agiert in Kooperationen. Ebenso lassen sich die meisten Streaming-Abo-Dienste einbinden. Die Kür jedoch: Roon – das ist die Königsklasse der Streamingsoftware. Leider preisintensiv, aber konkurrenzlos. Man sieht alle Cover, alle Song-Texte, dazu Hintergründe zu Künstlern, Komponisten – ein Universum. Das kann natürlich nicht den Charme eines LP-Covers erfüllen, aber die Faszination besteht unter neuen Vorzeichen.

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Keine Angst, die Chancen überwiegen...

Unsere Zusammenfassung: Angst ist bei allen Fragen des Streamings nicht angebracht, die aktuellen Bedienkonzepte sind ausgereift und intuitiv verständlich. Eine Fernbedienung ist nett – doch das Smartphone oder das Tablett sind die besseren Steuerinstrumente. Wir sind Profis, jedes Szenario der modernen Streamingwelt ist uns vertraut. Bis hin zum ganz großen Multiroom-Aufbau. Wir beraten gern. Beuten Sie uns aus.